Biesenthal, Kreis Barnim, Brandenburg
Der Kaiser-Friedrich-Turm
Der Kaiser-Friedrich-Turm wurde 1907 in Erinnerung an Kaiser Friedrich III. (1831–1888) durch die Stadt Biesenthal, Kreis Barnim, auf dem Schlossberg errichtet.
Adresse: Wehrmühlenweg, 16359 Biesenthal
Bereits 1884 wurde an gleicher Stelle einen hölzernen Aussichtsturm errichtet. Dieser wurde 1907 zu Ehren des Deutschen Kaisers Friedrich III. durch einen Turm aus Mauersteinen ersetzt.
1978 traf ein Blitz den Turm und zerstörte das Dach des Schlossbergturms. Zur Sanierung des gesamten Geländes auf dem Schlossberg gründete sich 1991 der Heimatverein Biesenthal e.V. Dieser begründete vor Ort das jährliche Schlossbergfest und pachte 2006 das Gelände. Zuerst wurde 1991/92 das Gelände des Schlossbergs rund um den Turm wieder hergestellt. Der Kaiser-Friedrich-Turm wurde 2006/07 saniert und am 13. Oktober 2007 wieder eröffnet.
Das heraldische Bildprogramm am Turm zeigt mit den beiden außen angebrachten Schilden jeweils das alte und das neue Stadtwappen. Der Adler im linken Schild hat aus heraldischen Courtoisiegründen den Kopf nach heraldisch links gewendet. Dabei handelt es sich um das alte Wappen der Stadt Biesenthal, welches sie bis 1906 nutze, in Silber ein golden-bewehrter roter Adler. Der mittlere Schild zeigt das Stammwappen der Hohenzollern und der rechte Schild das neue Stadtwappen von Biesenthal seit 1906.
Das Stammwappen der Hohenzollern, die seit 1871 den Deutschen Kaiser stellten, zeigt einen silbern-schwarz gevierten Schild. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken ein wie der Schild bezeichneter Brackenkopf.
Der Turm ist von Mai bis Oktober geöffnet und bietet einen schönen Ausblick auf die Stadt Biesenthal und deren Umgebung.
Das Stadtwappen am historischen Rathaus
Adresse: Am Markt 1, 16359 Biesenthal
Biesenthal wurde am 21. Dezember 1315 durch Markgraf Johann von Brandenburg (1302-1317) die durch seinen Vater Hermann und seinen weiteren Vorfahren der Stadt verliehenen Rechte und Besitzungen urkundlich bestätigt. Für den noch jugendlichen Markgrafen übernahm Herman von Lüchow die Aufgabe, diese Urkunde aufzusetzen. Als erstes Stadtwappen könnte etwas später der Wappenschild derer von Arnim, in Rot zwei silberne Balken, gedient haben. Die von Arnim sind seit 1426 auf der erstmals 1337 namentlich erwähnten Burg zu Biesenthal ansässig. Nachweislich ist die Verwendung des Wappenschilds des Markgrafen von Brandenburg als Stadtwappen nach dem Übergang der Stadt 1577 an denselben. Die Stadt Biesenthal erhielt erst 1906 ihr heutiges Stadtwappen. Zuletzt wurde das Wappen der Stadt am 21. Juli 1994 durch das Ministerium des Innern des Landes Brandenburg bestätigt. Das Stadtwappen zeigt in Silber eine bezinnte und gequaderte rote Burg zwischen deren zwei bezinnten, mit spitzen, geschindelten Dächern und je vier schwarzen Fenstern versehenen Türmen ein goldbewehrter roter Adler schwebt; im offenen goldenen Torbogen erscheint ein aufgezogenes schwarzes Fallgatter.
Das Stadtwappen ist als Mosaik am Rathaus zu sehen. Die Burg mit zwei Türmen und dem hochgezogenen Fallgitter verweist auf die frühere Burg auf dem Schlossberg. Diese wurde erstmalig 1329 als „Hus zu Bisdal“ urkundlich erwähnt. Der rote Adler zwischen den Türmen symbolisiert die Zugehörigkeit der Stadt zur Mark Brandenburg.
Die Stadt Biesenthal ließ 1906 Entwürfe für ein neues Stadtwappen durch den Berliner Hofwappenmaler Hermann Heling anfertigen. Durch Allerhöchsten Erlass vom 24. November 1906 wurde das Stadtwappen genehmigt.
Quellen:
- Naturpark Barnim, www.barnim-naturpark.de/themen/aktiv-in-der-natur/kaiser-friedrich-turm-in-biesenthal, abgerufen 20. April 2023
- Homepage des Heimatvereins Biesenthal e.V., www..wp.heimatverein-biesenthal.de/stadtgeschichte, abgerufen 20. April 2023
- Wikipedia-Artikel „Kaiser-Friedrich-Turm (Biesenthal)“, abgerufen 20. April 2023
- Wikipedia-Artikel „Biesenthal“, abgerufen 21. April 2023
- J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch: Die Wappen der Souveraine der deutschen Bundesstaaten. Hrsg. Otto Titan von Hefner, Verlag Bauer & Raspe, Nürnberg, 1856.
- J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen: Städtewappen, Verlag Bauer & Raspe, Nürnberg, 1885
- Hermann Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Rechts- und Verfassungsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter. Erlangen 1863, S. 223–224.