
Schloss Altdöbern, Gemeinde Altdöbern, Landkreis Oberspreewald-Lausitz (Brandenburg)
Das Schloss ist eine dreiflügelige Barockanlage im brandenburgischen Ort Altdöbern. Bauherr war der sächsische Generalleutnant Alexander Dietrich von Eickstedt (1662-1727), welcher 1712 das Gut erwarb. Er ließ den Vorgängerbau im Renaissancestil abreißen und an gleicher Stelle das heutige Schloss errichten. Seit 1996 ist die Stiftung Brandenburgische Schlösser GmbH Eigentümerin des Schlosses.
Adresse: Am Park 8, 03229 Altdöbern

Schloss Altdöbern
Das Gut hatte eine lange Geschichte mit vielen wechselnden Besitzern. Das heutige Schloss steht auf dem Gelände einer ehemaligen Wasserburg. Die erste namentliche Erwähnung des Guts erfolgte bereits 1441. Später erwarb der kursächsische Amtmann in Lützen bei Weißenfels Hans von Dieskau († um 1598) das Gut und ließ das Gutshaus zwischen 1571 und 1586 zu einem Schloss im Renaissancestil umbauen. Er verkauft den Besitz von Altdöbern schon 1587 an seinen Bruder Otto von Dieskau († 1597). 1671 erwarb die Familie von Bomsdorff das Gut und Schloss, 1712 ging dann der Besitz an den bereits erwähnten Alexander Dietrich von Eickstedt. Er sorgte für den Abriss des Renaissanceschlosses und ließ dort ab 1717 das heutige Schloss im Barockstil errichten. Auch der Park wurde nach barocken Vorbildern umgestaltet. Schon 1750 wechselte der Besitz erneut an den Kursächsischen Geheimen Kammerrat Carl Heinrich von Heineken (1707-1791), einem Vertrauten von Heinrich Graf von Brühl (1700-1763). Von Heineken sollte das Schloss nach Intervention von Brühl erwerben, damit beide in benachbarten Gütern residieren konnten. Aber da ihm die Summe von 45.100 Talern fehlte, musste Heinekens Schwiegervater Johann Jakob Nöller, Hofkoch des sächsisch-polnischen Königs Augusts III. (1696-1763), einspringen. Auf dem Erbwege kam dann von Heineken in den Besitz von Altdöbern und ließ nicht nur das Schloss erneut umbauen, sondern auch den Park erheblich vergrößern. Es kamen diverse Wasserbecken, Springbrunnen und Pavillons hinzu.



Das Wappen der Familie von Witzleben
1880 erwarb Heinrich Hartmann Friedrich Graf von Witzleben das Schloss, dass er von 1880 bis 1905 grundlegend umbauten ließ. Er wurde am 13. April 1854 als Sohn des Wirklichen Geheimen Rats und Oberpräsidenten der preußischen Provinz Sachsen Hartmann von Witzleben (1805–1878) und der Gräfin Marie von Solms-Baruth (1823–1910) in Magdeburg geboren und starb am 22. Dezember 1933 in Strahwalde bei Herrnhut. Die Familie von Witzleben stammte aus dem thüringischen Uradel. Heinrich war Unternehmer und Politiker in Preußen und ein persönlicher Freund Kaiser Wilhelm I. (1797-1888). Auf Schloss Altdöbern organisiert Heinrich große Feste zu Ehren des Kaisers und wurde 1886 durch diesen in den erblichen Grafenstand erhoben. Graf von Witzleben ließ das Schloss im Stil des Historismus umbauen und erweitern. Dabei wurden die beiden Türme im Neorenaissancestil mit Zwiebelhauben versehen und die Fassaden neobarock umgestaltet und mit einer hellen Sandsteinschicht bedeckt.


Das Stammwappen der Familie von Witzleben zeigt einen silbern-rot dreimal sturzsparrenweise geteilten Schild (auch in Silber zwei rote Sturzsparren). Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken eine mit Hermelin aufgestülpte rote Mütze, besteckt mit zwei roten (auch schwarzen) sich nach unten verjüngenden Schäften, je an den Seiten mit vier (auch drei) goldenen Kleeblättchen besteckt und oben mit je mit fünf abwechselnd roten und silbernen Straußenfedern besteckt. Die Helmzier fehlt in dem Wappen am Schlossgiebel. Der Hut ist noch erkennbar.

Der Park von Schloss Altdöbern

Der insgesamt 60 ha große Park mit Teich wurde um 1717 als Barockgarten angelegt, nach 1746 noch einmal stark erweitert. Das sogenannte „Heckentheater“, einem Freilichttheater, und die Wasserspiele mit den Plastiken und Figuren des Dresdner Hofbildhauers Johann Gottfried Knöffler (1715-1779) stammen aus dieser Zeit. Die „Partie des Jeux avant la Promenade“ ist der Höhepunkt dieser Anlage im Stile des sächsischen Rokokos.
Zwischen 1880 und 1882 wurde der Park von Carl Eduard Adolph Petzold (1815-1891), einem deutschen Landschafts- und Gartengestalter und Schülers von Fürst Pückler, umgestaltet und erweitert. Sein Konzept sah einen großzügigen und weiträumigen Landschaftspark vor, mit dem 14 ha großen „Salzteich“ im Zentrum, großen Wiesen und einem alten Baumbestand. Seit mehreren Jahren wird der Park mit Hilfe von Freiwilligen unter fachlicher Anleitung saniert. Dabei wird Verwachsenes freigelegt, Wege und Sichtachsen wiederhergestellt.




1986 begann man mit der nötigen Sanierung des Schlosses. Diese dauerten im Außenbereich bis 1997 an. Seit 2015 sind auch im Inneren die Sanierungsarbeiten abgeschlossen und die historischen Festsäle erstrahlen in alter Pracht.

Quellen:
- Wikipedia-Artikel „Schloss Altdöbern“, abgerufen 15. August 2025.
- Wikipedia-Artikel „Altdöbern“, abgerufen 15. August 2025.
- Wikipedia-Artikel „Heinrich von Witzleben-Alt-Doebern“, abgerufen 15. August 2025.
- Schloss Altdöbern, www.alleburgen.de, abgerufen 8. September 2025.
- Alexander von Dachenhausen: „Heinrich Hartmann Friedrich von Witzleben“, In: Genealogisches Taschenbuch der Ritter- u. Adels-Geschlechter, 1881.
- George Adalbert von Mülverstedt: Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 1. Abt., Bd. 2: Der Preußische Adel: Freiherren und Grafen. Nachträge und Verbesserungen, Verlag Bauer & Raspe, Nürnberg 1906, S. 27.
- Christiane Schillig: „Diktator des guten Geschmacks“, In: Monumente, das Magazin für Denkmalkultur in Deutschland, www.monumente-online.de, abgerufen 15. August 2025.
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